Tattoo FAQ

Gibt es so etwas wie die Geschichte der Tätowierung?

Die Geschichte der Tätowierung geht weit in den vorchristlichen Zeitraum zurück. Es wurden bereits 12’000 vor Christus, Zeichen in die Haut geritzt. In bewusst beigefügte Wunden wurde Asche gerieben, um ein Muster zu erzeugen.

Zirka 8’000 vor Christus verwendete man spitze Gegenstände wie Dornen oder Kamm ähnliche Werkzeuge, um kleine Löcher in die Haut zu stechen. Anstelle von Asche verwendete man für die winzigen Wunden unlösliche Farbpigmente.

Der älteste tätowierte Mensch, der je entdeckt wurde, ist „Ötzi“, die zirka 5’500 Jahre alte Gletschermumie. Seine Tätowierungen dienten anscheinend zu therapeutischen Zwecken, da die Tattoos an Körperstellen gestochen wurden, welche anfällig für Krankheiten sind – wie die Lendengegend, das Knie und die Fussgelenke. Die Tätowierung scheint eine spezielle Art der Akupunktur gewesen zu sein.

1765 berichtete der britische Kapitän James Cook von seiner ersten Reise nach Polynesien und beschrieb Menschen, die ihre Körper mit Farbe bemalten. Der Seefahrer und Entdecker führte das Wort „Tattoo“ in die englische Sprache ein und machte die Hautkunst in weiten Teilen Europas bekannt.
Im 18. Jahrhundert wurden tätowierte Polynesier zu den Fürstenhöfen gebracht und bestaunt. Eine daraufhin einsetzende Modewelle half den Tattoos zum Einmarsch in hochgradigste gesellschaftliche Kreise.

Lange Zeit galten Tätowierungen dann aber als Erscheinungsbild sozialer Randgruppen. Tattoos schmückten Seeleute und Knastbrüder. Künstler und Zirkusleute verdienten mit der zur Schaustellung ihrer kunstvollen Hautmuster ihr tägliches Brot.

Seit den Sechzigerjahren ist die Körperkunst als Ausdrucksmittel unmittelbarer Freiheit und Selbstverwirklichung – und was damals bei Hippies, Punks und Rockern entstand, hat längst auf alle gesellschaftlichen Volksschichten übergegriffen und ist heute populärer und höher gesellschaftlich akzeptiert, denn je.